Die Verbreitung des Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) wurde in letzter Zeit deutlich häufiger festgestellt, weshalb sich jetzt das Uniklinikum Ulm und die Kreisjägervereinigung Ravensburg zusammengeschlossen haben und ein Forschungsprojekt zur genaueren Untersuchung des Wurms gestartet haben.
Sehr häufig wird der Fuchsbandwurm als Auslöser für schwere Erkrankungen beim Menschen festgestellt. Um mehr über das Verhalten des Wurms zu erfahren, hat das Universitätsklinikum Ulm ein groß angelegtes Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Eine unterstützende Kraft dabei ist die Kreisjägervereinigung Ravensburg.
Bereits seit Jahren beschäftigt sich die Uniklinik Ulm mit der Erforschung des Fuchsbandwurms und führt sogar eine Datenbank über dessen Verbreitung. In der gesamten Bundesrepublik wurden bisher 523 Fälle nachgewiesen. Bei sämtlichen Fällen hat man versucht möglichst viele Informationen zu sammeln, allerdings sind nach wie vor viele Fragen ungeklärt, weshalb man das Forschungsprojekt lanciert hat.
Viele ungeklärte Fragen sollen endlich geklärt werden
Ziel ist es unter anderem den Zusammenhang zwischen End-, Zwischen- und Fehlwirten zu erforschen. Dabei sollen vor allem verschiedene äußere Umweltfaktoren berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck sollen in den nächsten Monaten in den benachbarten Kommunen Stadt Leutkirch und Stadt Isny möglichst viele Füchse erlegt werden, die im Anschluss genau untersucht werden. Das Sezieren der Tiere übernimmt dabei die Universität Hohenheim und wird im Anschluss den Darmtrakt auf den Wurmbefall untersuchen.
Durch die Erlegung in den beiden Kommunen soll festgestellt werden, ob die Füchse kommunenübergreifend Unterschiede aufweisen. Darüber hinaus werden auch verschiedene Mäusearten gefangen und untersucht, da die Tiere ebenfalls für die Untersuchungen relevant erscheinen. Bei der Untersuchung werden die Mäuse auch noch auf die Prävalenz mit Hantaviren geprüft.
Das wissen wir über den Fuchsbandwurm
Für den Menschen ist der Fuchsbandwurm durchaus ein Risiko. Zwar ist der Wurm an sich nicht lebensgefährlich, er kann allerdings schwere Krankheiten hervorrufen. Diversen Studien zufolge stellt das Sammeln von Pilzen oder Beeren in den Wäldern ein untergeordnetes Risiko dar. Die größte Bedrohung geht von jagenden beziehungsweise wildernden Hunden aus. Daraus resultiert eine doppelte Belastung für Jäger und Hundeführer. Unter anderem aus diesem Grund hat sich die Kreisjägervereinigung Ravesburg auf die Kooperation eingelassen.